Siegfried Assmann
Glasmaler und Bildhauer
Siegfried Johann Assmann (1925 – 2021) war ein vielfältiger Künstler, der in Großhansdorf im Kreis Stormarn lebte und arbeitete. Für seine Gestaltungen von Kirchenfenstern und Kircheninnenräumen sowie seine Kunstwerke im öffentlichen Raum ist er überregional anerkannt.
Diese private Website stellt als Hommage an den Künstler eine große Zahl von Werken im öffentlichen und sakralen Raum vor, die einer breiten Öffentlichkeit gewidmet sind.
„Die Atmosphäre einer schönen Kirche hat mich schon immer fasziniert.“
— Siegfried Assmann (Foto: mh)
Vita des Künstlers
Siegfried Johann Assmann wurde am 1. Februar 1925 in Kirchplatz in Posen (heute Borują Kościelna, Polen) geboren. Im Alter von 18 Jahren wurde er 1943 als Soldat einberufen. Als er 1945 in Österreich in Kriegsgefangenschaft geriet, wurde dort seine künstlerische Begabung geschätzt und gefördert.
1947 bewarb er sich in Hamburg an der damaligen Landeskunstschule, der heutigen Hochschule für bildende Künste. Er studierte bis 1950 Grafik, Malerei, Wandgestaltung und Glasfenstermalerei in der Meisterklasse von Prof. Theo Ortner sowie bei Willi Breest und Alfred Mahlau. In der Glasmalerwerkstatt Heberle in Überlingen am Bodensee lernte er viel über die Glasgestaltung, im Atelier des Bildhauers Carolus Voigt in Aumühle lernte er plastische Gestaltung. Als ersten Auftrag führte er für die Hamburger Hauptkirche St. Petri ein Rosettenfenster aus. 1951 machte er sich selbständig und richtete kurze Zeit später in Großhansdorf, Kreis Stormarn, Werkstatt und Wohnhaus ein.
Zunächst spezialisierte er sich auf Glasmalerei und die Ausgestaltung von Kirchenräumen. Sein erster großer Erfolg war der Gewinn des Wettbewerbs zur Gestaltung des Ost- und Westfensters in der Kreuzkirche Hamburg-Ottensen, für die er später auch die drei Chorfenster, Altar, Kanzel und Taufstein erstellte. Es folgten zahlreiche weitere Aufträge für eine große Zahl von Kirchen, vorrangig in Schleswig-Holstein und Hamburg. Als letzte Werke wurden 2019 zwei Bleiglasfenster in der Kirche Zu den heiligen Engeln in Glinde eingeweiht. Er arbeitete überwiegend in Bleiverglasung mit Antikglas, aber auch in Beton-Dallverglasung. Figürliche und abstrahierte Werke sind gleichermaßen zu finden.
Mit zwei Mahnmalen für die Kriegsopfer in Gudendorf, Dithmarschen und Husum begann Anfang der 1960er Jahre seine verstärkte Hinwendung zur Plastik. Fortan gewann er zahlreiche Wettbewerbe zur Kunst am Bau für öffentliche Einrichtungen. Er fertigte überwiegend in Bronze und Beton und experimentierte ab den 1970er Jahren auch mit glasfaserverstärktem Kunststoff, der neue Farben und Formen ermöglichte. Seine letzte Bronzeplastik, der „Jung mit’m Tüdelband“, wurde 2019 in Hamburg eingeweiht. Seine Kunstwerke wurden im Laufe von sieben Jahrzehnten in über 60 Ausstellungen präsentiert.
Siegfried Assmann lebte viele Jahrzehnte bis zu seinem Tode in Großhansdorf und starb am 7. Juni 2021 in Hamburg.